Vergangenheit der Schule

Die ersten Jahre

Nach der Gründung Kroondals in 1889 hat der pensionierte Missionar Backeberg einige Kinder aus der Gemeinschaft unterrichtet.  Die Kroondal Schule wurde am 6. April 1892 eröffnet.  Jakob Hoek, ein fähiger Holländer, der fließend Deutsch sprach, unterrichtete 13 Schüler in einer neuerbauten Lehmhütte.  Nach nur einem Jahr ertrank Hoek als er versuchte zu Pferde durch einen stark fließenden Hexrivier zu reiten. Sein Grab ist das ganz Erste auf unserem Friedhof.

Piccard wurde Hoeks Nachfolger und nach ihm kam Wuttig.

In 1898 wurde das erste Schulgebäude gebaut (das gleiche Klassenzimmer, welches heute noch für die R-Klasse gebraucht wird), und Eduard Penzhorn wurde der neue Schulleiter.  Dieses Schulgebäude wurde während des Burenkrieges total verwüstet und die Kroondaler wurden gezwungenermaßen nach Pretoria abgeführt, wo die Kinder in verschiedenen Schulen weiter unterrichtet wurden.  Nach dem Burenkriege wurde dieses Gebäude neu gebaut und zu Jahresende 1902 konnte dann wieder mit den Schulaktivitäten angefangen werden.  In 1904 wurde der Schulverein gegründet und das Kinderheim gebaut.  Pastor Johannes von Zwietring und seine Gemahlin Anna waren dann 45 Jahre lang dort die Heimeltern.

Dieses Heim war selbstversorgend, mit Hühnern, Schweinen, Rindern und einem Gemüsegarten unten am Hexrivier.  Onkel und Tante, wie sie von jedermann genannt wurden, haben mit Fleiß und Disziplin dieses Unternehmen geführt.  Kinder mussten nachmittags nach der Lernstunde fleißig im Gemüsegarten helfen.

In 1908 wurde ein Wohnhaus für einen Lehrer gebaut, welches später als Pfarrhaus gebraucht wurde.

In 1916 wurde Johannes von Zwietring auch als Pastor der Kroondaler Gemeinde eingeführt.

Mit Eduard Penzhorn als Schulleiter wuchs die Schule von 30 Schülern in 1910 bis zu 60 Schülern in 1916.  Eduard Penzhorn war fähig, fleißig und beliebt.  In 1918 starb Eduard Penzhorn im Alter von 38 Jahren, nachdem er der großen Grippe zum Opfer gefallen war.  Während der nächsten 8 Jahre kamen und gingen 5 Lehrer.

In 1922 wurde ein zweites Gebäude mit zwei Klassenzimmern gebaut, da wo heutzutage der Parkplatz gelegen ist.  Als später die neue Schule gebaut wurde, musste dieses Gebäude abgerissen werden.

Tobias Wenhold 1926 – 1967

In 1926 wurde Tobias Wenhold gebeten, sein Studium zu unterbrechen, sodass er als Schulleiter hier in seinem Heimatdorf angestellt werden konnte.  Tobias Wenhold war ein ausgezeichneter Lehrer.  Seine Schüler hatten Respekt vor ihm und liebten ihn.  Er ging mit Eifer, Überzeugung und Idealismus an jede Aufgabe heran.  Er war wohlbekannter Organist in der Kirche, Festredner bei vielen Gelegenheiten und bekannt für seine guten Protokolle auf Versammlungen.  Anna Schepmann wurde als Lehrerin für die ersten Schuljahre eingestellt und die Schüler empfingen ausgezeichneten Unterricht.

Nach dem Läuten der Schulglocke morgens, mussten die Schüler in zwei Reihen antreten, Mädels und Jungen separat.  Das kürzeste Kind ganz vorne und dann der Länge nach bis zum Längsten ganz hinten.  Hiernach gingen alle recht ordnungsgemäß in ein Klassenzimmer zur täglichen Andacht mit Bibellese und Gebet.

Es gab damals noch keine Schultracht und es wurde barfuß gelaufen. Wichtig war es aber, dass alles fein, sauber und ordentlich gehalten wurde.  Vor Beginn des Unterrichts mussten die Kleinen in Klassen 1 und 2 bei Fräulein Schepmann saubere Fingernägel, einen sauberen Hals und saubere Ohren und Taschentuch vorzeigen.  Sie unterrichtete die Kleinen 40 Jahre lang mit großer Liebe.

Kinder kamen zu Fuß, per Fahrrad oder Pferdekarre zur Schule.  So musste dann eine Weide für die Tiere eingerichtet werden.

Nach dem 2. Weltkrieg wurden einige Lehrer nach Bedarf aus Deutschland eingestellt:  Woehler, Dr. Haller, Dörr und Diefenbacher.

In 1952 wurde die neue Schule gebaut.  Die Schülerzahl wechselte zwischen 40 und 60 und in 1957 hatte die Schule schon 100 Schüler.

In 1954 wurde Dolly Wehrmann als Lehrerin eingestellt, einen Posten in dem sie 24 Jahre diente.

In 1963 kam Thormut Schreiber aus Deutschland und weilte 3 Jahre als Lehrer an der Schule.

In 1965 wurden die Betontennisplätze bei dem Kinderheim gebaut.  Die Schule zahlte die Kosten für einen Platz und der Tennisverein die für die anderen drei.  Die Schulmütter unterrichteten die Kinder im Tennis an Dienstagnachmittagen.

Fritz Scriba 1967 – 1997

In 1967 wurde Fritz Scriba als Schulleiter eingestellt.  Er war jung, energisch, fleißig, sparsam, pünktlich und konnte sehr gut organisieren.  Vor allem waren seine Vorlesungen in der Naturwissenschaft sehr interessant.  Er verfasste oft ursprüngliche Bühnenstücke, oft auch in poetischem Format und für besondere historische Gemeindefeste.  Man entsinnt sich seiner besonders, ob den ursprünglichen Dekorstücken, welche er bastelte für Schulvorführungen, worin jeder Schüler seine eigene Rolle zu spielen hatte.  Mit Greti Meyer wurden einige Operetten vorgeführt.

Fotografie war sein großes Steckenpferd.  Für seine Umweltlehre hatte er mehr als 1 000 Fotos über die Geschichte Kroondals gesammelt, auf große Kartonstücke verklebt und die Beschreibungen hinzugefügt.  Er bastelte auch interessante Fotoalben für Schüler.  Unvergesslich sind seine humoristischen Zeichnungen und Erzählungen für die Basar-reklame.  Die lustigen Ferkelchen auf unserem jetzigen Basar-logo waren auch sein Entwurf.

Wenn sich zwei Schüler in ein Gefecht begaben, wurde dieses immer von den Jungen im Kreis bewundert.  Nach einer Weile kam dann Fritz Scriba entlang, und mit einem Gartenschlauch bespritzte er die Fechtenden, bis ihre Wut wieder abgekühlt war.

In dieser Periode wuchs die Schule geschwind, es wurde eine formelle Schultracht dargestellt und das Personal bestand aus:  Schulleiter Fritz Scriba, und 4 Lehrerinnen, nämlich Renate Frey, Elisabeth Scriba (38 Jahre lang), Waltraut Müller und Mary Miller welche länger als 10 Jahre der Schule dienten.

In 1967 wurde das Schwimmbad gebaut und Schülermütter übernahmen den Schwimmunterricht.

Auch die Leichtathletik wurde in dieser Zeit immer beliebter und es entstand das jährliche Sportfest.  Edith Ottermann wurde zu einer außerordentlichen Athletin, als sie für die 200 m und 400 m Wettläufe in die SA Mannschaft aufgenommen wurde.

Dieser Wetteifer zwischen Franken und Sachsen besteht heutzutage noch.

In 1968 fing man mit dem immer beliebten „Dreieckslauf“ (Dauerlauf) an.

In 1970 bekam die Schule den ersten Elektrizitätsanschluss.

In 1974 waren es 120 Schüler in der Schule.

In 1976 wurde die neue Gemeindehalle gebaut.

In 1979 wurde bei der Schule angebaut.  Moderne Toiletten ersetzten die „Plumpsklos“ auf unserer Westgrenze mit ihren Spinnengeweben und Wespennestern.

In 1984 wurde in der Schule ein erstes Telefon installiert.

In 1988 wurde an unserer Westseite ein neues Packzimmer angebaut.

Das Spatzennest

In 1984 wurde der Teil des Kinderheims, heutzutage der „Gasthof“, welcher als Jungenzimmer verwendet wurde, umgebaut in einen Kindergarten und so wurde das „Spatzennest“ geboren.

Ortrud Penzhorn betrieb das Spatzennest.  Nach ihr kam Gisela de Wet dran bis 1989 und in 1999 folgte Ilse Lundie, die auch jetzt noch bei der Nachmittagsbetreuung tätig ist.

Das Klassenregister, von Ortrud aufgeschrieben, lautet am ersten Schultag wie folgt: „Kinder gegenwärtig: Thomas Scriba, Francois Taljaard, Helga und Waldo Wenhold, Natasha und Martina Krobath, Theo und Christoph Meyer, Friedel de Wet, Siegfried van Vuuren“.

Es ist zu bemerken, dass Nachkommen dieser Kinder heutzutage immer noch einen Teil der DSK-Familie ausmachen.

In 1997 musste Fritz Scriba, nach 33 Dienstjahren, aus Gesundheitsgründen vorzeitig in den Ruhestand treten.

Dr. Thomas Rößner wurde unser Schulleiter für die Periode 1998 bis 1999.  In 2000 wurden die Zügel dann für ein Quartal an Boris Uwe Mohr abgegeben.

Hiernach kam Jutta Herrmann dran, bis sie in 2018 ihre Laufbahn als Schulleiterin hier sehr erfolgreich beendete.

Herr Phillip Heynecke übernahm die Leitung für eine recht kurze Weile, bis er woanders einen Posten übernahm.  In dieser Periode ergab sich einiges in unserer Schule:  Die Schultracht wurde modernisiert, damit die Schüler doch noch gemütlich darin spielen können, wir bekamen ein neues Logo und sogar auch eine Fahne.

In 2021 wurde Frau Crystelle Marais als Schulleiterin der Deutschen Schule Kroondal eingestellt.

Das neue Spatzennest

Bis zum November 2004 war das Jungenzimmer des Kinderheims die Heimat des Spatzennestes.  Der Eckstein des neuen Spatzennestes, auf dem Schulgelände, wurde im November 2004 von Pastor Victor Röhrs gelegt und enthält folgenden Bibelspruch:  „Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte vergehen nicht.“

Das Spatzennest wächst immer weiter und alle paar Jahre wird neu angebaut, um für noch mehr Schüler Platz zu schaffen.  Ein kleiner Kindergarten mit 28 Schülern ist zu einer vollwertigen Vorschule mit einer kompletten Grad R Klasse gewachsen.  Das ursprüngliche Schulgebäude wird für diese Grad R Klasse verwendet.  Dieses Gebäude wurde als nationales Denkmal gewürdigt und wird unter Denkmalschutz von der Deutschen Schule Kroondal instandgehalten.

Das Nachmittagsbetreuungszentrum

In 2008 gründete Henriëtte Ferns ein Nachmittagsbetreuungszentrum bei der Deutschen Schule Kroondal.  Mit nur 4 bis 7 Schülern war dieses fürwahr ein kleiner Anfang.  In 2010 übernimmt Michelle Smit dieses und wuchs das Unternehmen so gewaltig, dass nun auch Ilse Lundie da mithelfen muss.

Transport der Schüler

Seit 1968 transportierte Akke Springhorn 8 Jahre lang die Schüler, welche in Rustenburg wohnhaft waren, zur Schule und dann wieder zurück nach Hause.  Danach transportierte Waltraut Müller die Kinder in ihrem Kombi. In 1984 kaufte die Schule, mit der Unterstützung des Kroondaler Karneval, einen gebrauchten Mercedesbus von der Deutschen Schule Pretoria.  Dieser blaue Bus mit den goldenen Kornähren wurde dann eine allgemeine Erscheinung.  Als Fahrer traten auf:  Gudrun Krüger, Fritz Scriba, Hanne Mahnecke, Hannes van Zyl und Manfred Suhr.  Morgens wurden die RHS-Schüler aus Kroondal zur höheren Schule in Rustenburg gebracht und Spatzen und Schüler aus Rustenburg nach Kroondal.  Nachmittags wurde diese Prozedur dann eben umgekehrt.  Einmal hatten die Schüler den Bus herausgefordert zu einem Tauzieh-Wettstreit, welchen der Bus nur gerade eben gewinnen konnte.

Deutsche Lehrer

Der Schulvorstand erwarb sich Lehrer aus Deutschland in dieser Reihenfolge:  Peter Grosse, Dieter Faulhaber, Edeltraud Raitzsch, Angelika Schindel (mit ihrem großen Schäferhund) und dann Antje Penzhorn.  Sie verheiratete sich mit einem Farmer aus Kroondal und unterrichtete dann 21½ Jahre hier Deutsch.

Die Zahl der Schüler senkte sich und in 1992 wurde das Kinderheim geschlossen und es entstand daraus der Gasthof.  Betz und Erich Wenhold packten dieses Projekt mit großem Enthusiasmus an.

Auch in 1992 wurde das Computerzentrum im Keller der Gemeindehalle installiert.  Birgit Lypke und danach Margie Albers brachten hier den Schülern das Nötige bei.

Heimeltern

Nach den 45 Jahren, worin die Von Zwietrings als Heimeltern im Kinderheim regierten, wurde dieses Amt wie folgt besetzt:

  • Herr & Frau Dörr 1950 – 1951
  • Ted & Helene Harms 1952 – 1959
  • Lieschen Wenhold & Maus Straeuli 1960 – 1962
  • Helga & Thormut Schreiber 1963 – 1965
  • Fritz & Carmen Scriba 1966 – 1968
  • Peter Grosse & seine Gattin 1969 – 1970
  • Ilse & Werner Harms 1971
  • Dieter Faulhaber & seine Gattin 1972 – 1974
  • Heinrich & Gertrud Müller 1975 – 1983
  • Karin & Richard Niehaus 1984
  • Marie & Hilko von Zwietring 1985 – 1987
  • Annatjie & Theo Meyer 1987 – 1991

Pastoren

Nach Onkel von Zwietring wurde der Religionsunterricht jeweils vom amtlichen Gemeindepastoren durchgeführt.

Finanzen

Seit dem Entstehen der Schule gab es immer wieder fähige Personen, welche im Schulvorstand treu und mit Hingabe ihren Dienst verrichteten.  Problematisch blieben aber immer die Finanzen.  Unterstützung von der Regierung und aus Deutschland war sehr wechselfällig.  Durch eigenen Einsatz wurden immer wieder Gelder eingesammelt.  So wurden ab 1925 bis 1965 des Öfteren Basare zugunsten der Schule veranstaltet.  In 1952 wurde vom Merensky Trust ein Beitrag geliefert.  Seit 1965 wurde dann ein gemeinschaftlicher Basar veranstaltet, woraus der Gewinn zwischen der Gemeinde und der Schule geteilt wurde.

Der „Schulacker“, ein Grundstück, welches von Victor Hesse der Schule zur Verfügung gestellt wurde, wird von unseren Farmern bearbeitet und liefert, vom guten Wetter abhängig, eine gute finanzielle Einspritzung zum Betrieb der Schule.

Seit 1982 veranstaltet eine Gruppe fähiger Ehepaare den „Kroondaler Karneval“ zugunsten der Schule und erhält Altkroondal Altenheim auch einen Teil des Gewinns.  Dieses ist inzwischen der größte Teil des Schuleinkommens geworden.  Es werden auch Spenden empfangen von Instanzen wie der Olthaver Trust.

Zukunftsziel

Die Disziplin und Arbeitsethik, welche unsere Schüler schon seit jugendlichem Alter hier erlernen, bringen später im Leben, wenn diese als verantwortliche junge Erwachsene den Lebensweg betreten, doch auch noch gute Resultate.  Alumni der Deutschen Schule Kroondal werden akademisch bemerkbar, wenn diese ihre Laufbahnen in höheren Schulen und Universitäten fortsetzen.  Als Beweis zeigt sich dann der Unterricht, welchen sie an der Deutschen Schule Kroondal empfingen.  Etliche unserer Altschüler wurden in höheren Schulen zu Präfekten erwählt und wegen ihrer guten Resultate als Duxschüler geehrt.  Auch zeigten sich viele als erfolgreiche Kenner auf ihren Gebieten und wurden als Dozenten und Professoren an Universitäten eingestellt.

Unsere reiche Vergangenheit hinterlässt uns ein Erbe, worauf wir mit Recht stolz sein dürfen.

Unser Erbe, unser Stolz!